media artist

just happened

„Schon lange trage ich den Wunsch in mir, in der Zeit liegende Vorgänge dieser ihrer Zeit zu entheben und zu einem einzigen Bild zu verdichten. Nun scheint die Zeit gekommen, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen und es begegnen mir immer mehr solche “verwertbare“ Vorgänge, welche ich mit der Kamera minutiös protokolliere und hernach zu einem Bild verschmelze."

"Grundlage für diesen Wunsch ist die intensive Beschäftigung mit dem Thema der Zeit, also der scheinbaren allgegenwärtigen Präsenz von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mir scheint es mehr und mehr, als ob diese Einteilung hergestellt wurde, um Vorgänge zuzuordnen, zu kategorisieren, wie zum Beispiel die Jahreszeiten.

Wenn ich ganz genau hinschaue, habe ich den Eindruck, dass es diese Zeit - jenseits des Hilfskonstrukts - eigentlich gar nicht gibt. Das Einzige, was für mich nachvollziehbar existiert ist der jetzige Moment - und dieser ist sozusagen ewig, da es immer Jetzt ist. Sobald ich mich mit etwas beschäftige, was in der Vergangenheit stattgefunden hat, „borge“ ich mir ein Stückchen des jetzigen Moments dafür - bin also dann gar nicht wirklich hier? Im Falle der Zukunft ist dies für mich noch besser nachzuvollziehen: Wenn ich jetzt an Morgen denke, mir z.B. Sorgen mache, dann bin ich nicht im Morgen, sondern ich benutze das Jetzt, um mir das Morgen vorzustellen. Das Morgen selbst wird selbstverständlich anders sein, als ich es mir vorstellen kann, da es dann - morgen - ja jetzt ist. Mit allen Möglichkeiten, dieses Jetzt zu gestalten.“