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KUNST-SPENDEN-AKTION: Homo universalis

Mehrstetten, 20.3.2020 Einer inneren Stimme folgend, legt der international tätige Medienkünstler Wolf Nkole Helzle eine limitierte und signierte Edition seiner Werkserie „Homo universalis – Das Bild des Menschen“ auf, um mit dem Erlös die Not der Menschen im Lager Moria auf Lesbos zu lindern. „Die Situation der Geflüchteten geht mir so sehr an die Nieren, dass ich mich frage, was ich tun kann, um diesen Menschen beizustehen.“

Inwischen sind drei Akteure hinzugekommen: Die Malerin Catherine Aubelle aus Frankreich, Bildhauerin Mirja Wellmann und Sammlerin Maria Faulhammer. Das Gesamtangebot findet sich in der angefügten Pressemitteilung.

Stand 31.03.2020: 8 Bilder verkauft = € 1.920 für die Menschen im Lager Moria auf Lesbos wurden heute überwiesen
Stand 30.04.2020: 12 Bilder verkauft + 850 Euro als Spende bekommen + Catherine Aubelle hat ebenfalls 2 Bilder verkauft = € 2.210,00 heute nach Lesbos überwiesen
Stand 31.05.2020: 15 Bilder verkauft + 850 Euro als Spende = weitere € 820,00 heute nach Lesbos überwiesen
Stand 25.06.2020: 16 Bilder verkauft + 850 Euro als Spende bekommen



aktuelle Pressemitteilung
Artikel GEA über Dr. Martin Binder

Dieser Tage telefonierte der Künstler lange mit dem Reutlinger Arzt Dr. med. Martin Binder auf Lesbos. Die Lage für die Geflüchteten wird durch die Pandemie noch prekärer: „Ich arbeite hier ehrenamtlich im Rahmen der Organisation „Medical Volunteers International“ und die meisten freiwilligen Helfer, die sich für die nächste Zeit angemeldet haben, können wegen der Reisebestimmungen nicht mehr kommen. Zudem fehlt es an allen Ecken und Enden,“ berichtet Martin Binder. „Wir sind dringend auf Hilfe angewiesen.“ Der Dank von Wolf Nkole Helzle für diese direkten Informationen geht an Asylpfarrerin Ines Fischer, sie machte ihn auf den beliebten Reutlinger Arzt aufmerksam.

„Nun lege ich also das Bild „Homo universalis“ mit 100 Exemplaren auf, damit die Hälfte des Erlöses die Not auf Lesbos lindern hilft. Das Bild entstand aufgrund der hauchdünnen Überlagerung von über 4.600 Einzelportraits, welche ich in 15 Ländern fotografiert habe*. Hinter meiner künstlerischen Arbeit steht immer die Frage: „Wer sind wir?“ Sofern es darauf eine Antwort geben kann: „Insgesamt habe ich in den letzten 25 Jahren über 50.000 Personen fotografiert und dabei keine zwei gleichen entdeckt, wir sind also so verschieden, wie es nur geht. Und gleichzeitig so gleich: „Variationen des Menschen an sich“. So gilt es nach meiner Wahrnehmung beides gleichwertig zu sehen, das Verschiedenartige und das Gleiche.“

Der Appell von Wolf Nkole Helzle:
Erwerben Sie ein Exemplar dieses Kunstwerks zu einem einmaligen Sonderpreis und helfen Sie mit, denn: „wir können etwas tun!“

Homo universalis, FineArtPrint auf PhotoRag im Format 30 x 30 cm, im Passepartout und Rahmen 50 x 50 cm. Nummerierte und signierte Auflage von 100 Exemplaren: Euro 480,00

Kooperationspartner, bei denen die Bilder von Wolf Nkole Helzle erhältlich sind:

* Helzle fotografierte Menschen unter anderem aus Afghanistan und Indien, in Amerika, China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Indonesien, Irland, Japan, Korea, Kroatien, Luxemburg, Sambia, Spanien und der Türkei


Medical Volunteers International e.V. (MVI) ist eine in Hamburg ansässige Nichtregierungs-organisation, die medizinische Erstversorgung für Geflüchtete und andere Menschen, die keinen Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem haben, zur Verfügung stellt.

Aktuell ist MVI an drei Standorten in Griechenland tätig: Athen, Lesbos und Thessaloniki. In unseren Teams arbeiten wir jeweils mit ÄrztInnen, Krankenschwestern, RettungssanitäterInnen und MedizinstudentInnen. Zudem unterstützen uns Geflüchtete bei sprachlichen Barrieren und übersetzen für uns die Kommunikation mit unseren PatientInnen in Farsi, Arabisch, Französisch, Bengalisch, usw.

MVI ist die Nachfolgerin der ursprünglichen Organisation „Docmobile“, die bereits im Juli 2016 im Zuge der Räumung des Flüchtlingslagers in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze entstand. Seither ist die Zahl der Freiwilligen und behandelten PatientInnen kontinuierlich gestiegen. Wir arbeiten nach wie vor in Thessaloniki und haben zudem im März 2017 auf der Insel Lesbos und im Mai 2017 in Athen und Patras einen weiteren Standort eröffnet. Das Projekt in Patras wurde im August 2018 beendet. Im Rahmen unserer aktuellen Projekte in Athen, Lesbos und Thessaloniki helfen wir monatlich ca. 4.000 PatientInnen.

Mittlerweile zählen wir ca. 500 freiwillige medizinische Fachkräfte, die unsere Projekte jährlich unterstützen und hierfür mittlerweile weltweit anreisen (Deutschland, Großbritannien, Irland, Spanien, Italien, USA, Neuseeland, Australien, Malaysia – um nur einige Länder zu nennen). Diese werden von unseren ProjektkoordinatorInnen vor Ort sowie von einem kleinen Team in Hamburg organisiert. Allein unsere Freiwilligen und unsere unermüdlichen KoordinatorInnen ermöglichen es, dass wir kostenlose Hilfeleistung für unsere PatientInnen zur Verfügung stellen können.

Medical Volunteers International e.V., c/o Kai Wittstock, Elebeken 9, 22299 Hamburg,
Telefon 040 18198401, info@medical-volunteers.org


Wolf Nkole Helzle (geb. 1950) studierte Malerei an der Freien Kunstschule Stuttgart und an der Hochschule für bildende Künste Kassel bei Prof. Harry Kramer. Danach arbeitete er zwanzig Jahre in der Hard- und Softwareindustrie. Seit 1996 freischaffender Medienkünstler. 2000: Dozentur für Medienkunst Fachhochschule für Gestaltung, Schwäbisch Hall. 2006: Atelierstipendium Künstlerhaus Stuttgart, Lehrauftrag Videokunst, Hochschule der Medien, Stuttgart. 2012: Digital Content Fund der MFG. Mitglied im Deutschen Künstlerbund.

Social Media Artist W.N.Helzle arbeitet mit Fotografie, Video, Installationen und Performances. Viele seiner Arbeiten sind partizipativer Natur; Zuschauer, Gäste, Passanten und Besucher werden Teil des künstlerischen Prozesses. Eines der zentralen Themen seiner künstlerischen Arbeit ist die Frage nach der Beziehung zwischen Individuum und Kollektiv. Dieser Frage geht er sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext nach, wie bei der Ogaki-Biennale in Japan und der Biennale media_city Seoul, Südkorea. Er war eingeladen vom National Visual Arts Council, Lusaka, Sambia, vom College of Art and Design in Beijing, China, von der JavaOne in San Francisco, USA und vielen deutschen, europäischen und internationalen Ausstellungsprojekten und Festivals. (www.helzle.com)

Wolf Nkole Helzle, Social Media Artist, Kirchgasse 25, 72537 Mehrstetten, Telefon 0170-1887140 mail@helzle.com


Simone Jung, Kunsthistorikerin und Leiterin des Museums art.plus, Donaueschingen, zu diesem Kunstprojekt:

„… Das Aufnehmen und Sammeln der Gesichter ist dabei für den Künstler wie eine Verbeugung vor der unendlichen Vielfalt der Menschheit. Zugleich ist ihm jedoch bewusst, dass sich diese Vielfalt den zugrundeliegenden Prinzipien entsprechend auszeichnet durch eine endlose Variation des Gleichen. Für Wolf Helzle ist folglich – entgegen teilweise noch immer herrschender und einander entgegenstehender Gesellschaftsbilder – ein Kollektiv niemals ohne die Individuen, und die Individuen nicht ohne das Kollektiv denkbar.

Dieser Leitgedanke liegt auch den multiplen Portraits – oder auch Kollektivportraits – der Werkserie „HOMO UNIVERSALIS“ zugrunde: In einem speziell entwickelten Computerprogramm werden dazu die Einzelportraits transparent übereinandergeschichtet und bilden so ein „neues“, gemeinsames Gesicht. Dabei ermöglicht die Computertechnologie eine absolut gleichberechtigte Überlagerung, oder vielmehr „Vereinigung“ der Portraits, da im digitalen Datenraum weder die Reihenfolge noch die Prägnanz eines individuellen Merkmals ein vordergründiges Mehr an Aufmerksamkeit erzeugen.

Faszinierend dabei ist, dass durch die Überlagerung die spezifischen Gesichtszüge zwar verwischen und die Übergänge weich werden, sich zugleich jedoch in den markanten Gesichtspunkten wie Augen, Nase und Mund verdichten, so dass tatsächlich immer wieder ein neues, einzigartiges Gesicht von malerischer Qualität entsteht.

Mit seinem meist freundlichen Äußeren und den uns scheinbar in jeder Perspektive in Augenschein nehmenden Blick wirkt es sehr lebendig. Zugleich ist es aber in Alter und Geschlecht nur schwer festzumachen, und je mehr man sich ihm nähert, desto mehr entzieht es sich einer eindeutigen Beschreibung. Dadurch wirkt es zugleich nah und entrückt, vertraut und doch fremd, hält aber gerade deshalb unseren Blick gefangen und strahlt darin beinah etwas von einer zeitlosen, allgegenwärtigen Präsenz aus. ..."