KONTINUUM
Eine audiovisuelle Einlassung zu Ehren des 50-jährigen Jubiläums der Gesellschaft der Musikfreunde Münsingen von Wolf Nkole Helzle
Seit seiner Jugend erlebt der Medienkünstler Wolf Nkole Helzle immer wieder - in deutlichen und beeindruckenden inneren Bildern - die Gleichzeitigkeit der Geschehnisse, Vorkommnisse und menschlichen Handlungen auf diesem Planeten. 7,85 Milliarden Menschen – so die aktuelle offizielle Zählung -, die ihrer Arbeit nachgehen, die Fahrrad fahren, beten, reden, schlafen, essen, geboren werden, sterben, Krieg führen, sich versöhnen, einen Film anschauen, eine Kunstausstellung besuchen, zum Mond fliegen, mit dem Handy Nachrichten versenden … eben alles, was menschenmöglich ist, tun. Jede Sekunde. Mehr, als jeder Einzelne je in der Lage wäre zu erleben.
Diese Wahrnehmungen und der Wunsch, diese Gleichzeitigkeit in Bildern auszudrücken, prägen sein komplettes künstlerisches Werk, ist er doch ein Kind der Globalisierung. 1968, gerade 18-jährig, sieht er das erste Foto des Planeten Erde vom All aus aufgenommen.
Und nun wurde er vom Vorstand der Gesellschaft der Musikfreunde Münsingen eingeladen, eine audiovisuelle Performance für deren 50-jähriges Jubiläum zu entwickeln. Im Vordergrund standen sowohl Ausschnitte aus Aufzeichnungen der letztjährigen Konzerte des rührigen Vereins als auch Videoclips von Stadt und Land in und um Münsingen, die Helzle mit Kamera und Drohne für diese Installation aufgenommen hat.
Bei einem ersten Treffen wurde schnell klar, dass dies der Kontext des Vereins war und ist, hochwertige Musik verschiedener Stilrichtungen in und für Münsingen zur Aufführuung zu bringen. Und so verwob der Künstler vielerlei Aufnahmen zu einer Gesamtkomposition, welche er mit Gesichtern aus Münsingen ergänzte, die er 2009 zum 1.200-jährigen Jubiläum der Stadt portraitierte. Bei aller Liebe zu Stadt und Land sind doch die Musiker und das interessierte Publikum das Wichtigste von allem.
So wird am 9. und 10. April 2022 eine – in zwölf „Portionen“ unterteilte - einstündige audiovisuelle Installation zu erleben sein, welche mit drei Videobeamern im großen Raum der Zehntscheuer projiziert wird.
9.4.2022, 19 Uhr
10.4.2022, 10 bis 21 Uhr