So, wie der Medienkünstler bei den #WALKS eine gesamte Strecke fotografisch erfasst und sie hernach zu einem der Zeit enthobenen Bild zusammenfasst, so, wie er für die #FACES tausende Portraits von Personen aus vielen Ländern transparent schichtet um ein Ahnung zu bekommen, was das Ganze sein könnte, so, wie er bei den Serien #TREES und #FLOWERS Pflanzen fotografisch umrundet, um sie ihn ihrer Gesamtheit wahrzunehmen, so, wie er bei den #CIRCLES Personen von allen Seiten gleichzeitig fotografiert, was ein “flirrendes“ Bild auslöst, wenn er sie überlagert, so geht er bei der Serie #SIMs einen anderen Weg. Sie basiert auf zehntausenden von Fotografien und Videos, welche er auf seinen Reisen der letzten zwanzig Jahre in vielen Länder aufgenommen hat. Spezielle Transformations-, Schichtungs- und Auswahlverfahren werden angewendet, um neue, nicht-lineare Bilder zu erschaffen. Bilder einer möglichen Gleichzeitigkeit verschiedenster Ereignisse.
Beim hochkonzentrierten Durchforsten seines fotografischen Reisetagebuchs bleibt Wolf Nkole Helzle immer wieder an einzelnen Bildern hängen. Im langsam sich entwickelnden durchscheinenden Stapel verändern sie sich in ihrem Zusammenfließen mit anderen Bildern. So werden viele wieder aussortiert, was allerdings nichts mit ihrer eigenen Präsenz zu tun hat, eher mit ihrer Möglichkeit des Zusammenklangs in einer entstehenden Gleichzeitigkeit. Schlussendlich treffen Darstellungen aufeinander, die „normalerweise“ nichts miteinander zu tun haben, mindestens jedoch nicht gleichzeitig wahrgenommen werden können. So gesehen, könnte man sie vielleicht auch „Traumbilder“ nennen.
Ist die Gleichzeitigkeit von Allem ein flirrendes Rauschen? Bilden sich Strukturen aus? Wie ist eine Einzelaktion darin eingebettet? Wie bedingen, erregen, beeinflussen sie einander? Ist sie immer relativ zu allem? Es erscheint, als ob nichts für sich allein existieren würde, könnte.
Von klein auf nimmt Helzle Gleichzeitigkeit wahr, die ja sowieso immer da ist und eben in der Regel durch die Konzentration auf Einzelphänomene (eigenes Umfeld, eigene Wünsche, eigene Handlungen) ausgeblendet wird.
Klicken zum vergrößern / Click to enlarge
(c)Wolf Nkole Helzle + VG Bild Kunst
Just as the media artist photographically captures an entire route in the #WALKS and then summarises it into an image suspended in time, just as he transparently layers thousands of portraits of people from many countries for the #FACES in order to get an idea of what the whole could be, just as he photographically circles plants in the #TREES and #FLOWERS series in order to perceive them in their entirety, just as he photographs people from all sides at the same time in the #CIRCLES series he photographs people from all sides at the same time, creating a "shimmering" image when he overlays them, so in the #SIMS series he takes a different approach. It is based on tens of thousands of photographs and videos that he has taken while travelling in many countries over the past twenty years. Special transformation, layering and selection processes are used to create new, non-linear images. Images of a possible simultaneity of the most diverse events.
Wolf Nkole Helzle repeatedly gets stuck on individual images as he sifts through his photographic travel diary with great concentration. In the slowly developing translucent pile, they change as they flow together with other images. Many are thus sorted out again, although this has nothing to do with their own presence, but rather with their possibility of harmonising in an emerging simultaneity. In the end, representations come together that "normally" have nothing to do with each other, or at least cannot be perceived at the same time. Seen in this way, they could perhaps also be called "dream images".
Is the simultaneity of everything a shimmering noise? Do structures emerge? How is an individual action embedded in it? How do they condition, excite, influence each other? Is it always relative to everything? It seems as if nothing could exist on its own.
From an early age, Helzle perceives simultaneity, which is always there anyway and is usually faded out by concentrating on individual phenomena (own environment, own desires, own actions).