Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg / Schussenried hatten mit der Ausstellung ´ICH BIN WIR_I AM WE und das Gesicht Oberschwabens´ Medienkunst von Wolf Nkole Helzle über 10.000 Besucher.
Die Einzelausstellung wurde kuratiert von Ricarda Geib, die Eröffnung war am 4. April 2014 um 17 Uhr (bis 27. Juli 2014).
Eine Galerie von Gesichtern erwartet den Besucher, es sind Tausende: Gesichter am Rande des Kindseins, weich und prägsam, Gesichter der Adoleszenz mit strengen Zügen oder frohem Lachen, scheue, verschwiegene Gesichter, Lockenköpfe, Brillenträger, Bärtige und Babies – Gesichter, Brennpunkte des Seins. Der Akt des Fotografierens, das ´face-to-face´ von Modell und Fotograf verleiht den Portraitierten Haltung, Spannung, Kraft. Sie bilden dynamische, offene Reihen, die sich endlos fortsetzen ließen. Ihre Direktheit ist entwaffnend, die Frontalansicht suggeriert Nähe. Spürbar wird das unmittelbar Erregende des Fotoshootings. ´Ich bin Wir_I am We´ ist eine umfassende Werkschau des Medienkünstlers Wolf Nkole Helzle. Der programmatische Titel verweist auf seine partizipativen Projekte. Die Ausstellung präsentiert in den ehemaligen Zellen des Klosters die wichtigsten Stationen seines künstlerischen Schaffens in einem bislang noch nie gezeigten Umfang, darunter Schlüsselwerke wie den ´Homo Universalis´ mit einer 2249 Gesichter zählenden Galerie, die zerfließenden Antlitze des Morphings und Helzles bemerkenswerte Selbstportraits. Interaktive Installationen stehen neben kaleidoskopartig zersplitterten Bildnissen, blicklosen Augen und Portraits ohne Gesicht – ein breites Spektrum! Der Künstler zeigt innere und geöffnete Gesichter, poetische Abstraktionen, Meta- und Antiportraits. Immer sind sie Teile eines Ganzen - manche ziehen wie im Morphing vorüber, entgleiten als Schatten oder bilden, Schicht für Schicht, ein neues Gesicht, ein kollektives Sein. Helzle geht es um das Spüren am eigenen Leib. Erschöpfung, Zuneigung, Freude, Stolz und Schmerz sind Bestandteil seiner Kunst. In seinen face-to-face-Vergegenwärtigungen appelliert der Künstler an unsere eigene Verletzlichkeit, an unsere ´dünne Haut´, an unsere Sehnsucht nach Erfahrung einer körperlichen Realität jenseits der Sprache und ihrer Konvention.