WOLF NKOLE HELZLE Fotografische Verdichtungen
Drei aktuelle Bildserien werden vom 24. März bis 5. Juni 2017 in den Räumen der Prolab Fotofach-labor GmbH, Stuttgart präsentiert:
WALKS
Ob in Venedig, in San Francisco, in Japan oder China, Wolf Helzle ist immer unterwegs. Er nimmt pro Wanderung viele Fotoaufnahmen, immer in Richtung des Weges. Durch die Weiterbearbeitung, die transluzente Schichtung – aus vielen Einzelaufnahmen wird eines – stellt sich das Phänomen der „Gleichzeitigkeit“ ein, Raum und Zeit werden verdichtet. Die transformierte Natur ermöglicht es dem Betrachter, in die Landschaft hineinzugehen zu einem Ort, wo Raum und Zeit keine Rolle mehr spielen, wo Stille und Inspiration auf ihn warten.
CIRCLES
Im Herbst 2015 wurde Helzle vom College of Art and Design in Beijing für einen Lehrauftrag nach China eingeladen. Unter Einbeziehung seiner 40 Studenten entwickelte er diese eigenwillige Figu-renserie. Die Studenten stellten sich dafür in einem großen Kreis in den Hof der Universität und je Einer in die Mitte. Alle Studenten fotografierten diesen gleichzeitig mit ihren Smartphones. Danach wurden alle Einzelportraits transluzent geschichtet - ähnlich wie bei den Landschaften - und zum Vorschein kamen diese poetischen Rundum- 360-Grad-Figuren.
FACES
Für seine multiplen Portraits fragt der Künstler weltweit „wer sind wir“ und findet unter anderem – nach inzwischen über 40.000 fotografierten Personen - die Gleichwertigkeit des Individuellen und des Kollektiven. Je das eine durchwirkt das andere. Und dann erkennen wir ein afrikanisches Ge-sicht, ein japanisches, ein europäisches, ein universales, jeweils aus hunderten und tausenden einzelner Aufnahmen über transparente Schichtungen ermittelt. Die Software entwickelt er ge-meinsam mit Studenten der TU München und Nürnberg, die bei der InterFace AG in Unterhaching als Werkstudenten arbeiten.
Wolf Nkole Helzle (geb. 1950) studierte Malerei und Plastik an der Freien Kunstschule Stuttgart und an der Hochschule für bildende Künste Kassel bei Prof. Harry Kramer. Auch – und vor allem – um seine Familie zu ernähren arbeitete er danach 20 Jahre in der Soft- und Hardwareindustrie. Vor nun 21 Jahren wechselte er in das Fach Medienkunst und arbeitet inzwischen ausschließlich mit Foto-grafie, Video, Installationen und Performances. Eines der zentralen Themen seiner künstlerischen Arbeit ist die Frage nach der Beziehung zwischen dem Einen und dem Vielen. Dieser Frage geht er sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext nach, wie bei der Ogaki-Biennale in Japan und der Biennale media_city Seoul, Südkorea. Er war eingeladen vom College of Art and Design, Beijing, und vielen deutschen und europäischen Ausstellungsprojekten und Festivals.