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tozo koma : ankommen [1.4.-31.10.2020]

Neue Musik, Klangskulptur, Post-Punk und Performance aus der Demokratischen Republik Kongo und Deutschland - kontrastreich und diskursiv. Über den Zeitraum von sechs Monaten wird in einem internationalen und transdisziplinär aufgestellten Team aus den Bereichen Musik und Video ein performatives Konzertformat geschaffen, das die Besonderheiten der Kulturszenen in Kinshasa und Deutschland beleuchtet und in Dialog treten lässt.

Bedingt durch die Coronakrise wird es am 10. Oktober 2020 um 21:40 Uhr im Reutlinger Theater Tonne einen Vorgeschmack auf das Projekt geben, siehe obige Fotos von den Proben. Das "große" Projekt ist auf 2021 verschoben worden, siehe auch https://sonic-visions.de

Trailer

Als Kooperationspartner konnte das SONIC VISIONS Festival des Reutlinger Kulturzentrums Franz.K gewonnen werden, in dessen Rahmen im Oktober 2020 die Uraufführung des Gesamtkonzepts realisiert wird.

Das KINACT Kollektiv, bestehend aus jeweils vier Künstlern beider Länder aus den Bereichen Musik, Performance und Videokunst wird in mehreren Arbeitsphasen ein musikalisch-visuelles Konzept entwickeln das gemeinsam beim SONIC VISIONS Festival im Oktober 2020 in Reutlingen uraufgeführt wird. Im Zentrum der Arbeit steht die Verbindung der verschiedenen stilistischen Hintergründe der Akteure.

Unter dem Einfluss aktueller künstlerischer Strömungen sowie deren gesellschaftlichem Kontext in beiden Ländern wird eine eigene Klang- und Bildästhetik gesucht die mittels Komposition und Improvisation Diskurse aufgreifen und kommentieren kann.

Die beiden Instrumentalisten Thomas Maos (Gitarre, Electronics) und Johannes Werner (Schlagzeug) sowie der kongolesische Vokalperformer Strombo standen erstmal im Jahr 2018 gemeinsam auf der Bühne. Im Rahmen einer internationalen Theaterproduktion lernten sich die drei Musiker kennen und pflegen seither in unterschiedlichen Besetzungen eine rege Konzerttätigkeit, u.a. beim Tanz-und Theaterpreis der Stadt Stuttgart, dem Moers-Festival, Flur-Stücke Münster oder der Konzertreihe Klangfelder der Kunststiftung Baden-Württemberg. Faszinierend für alle Beteiligten machte die Zusammenarbeit vor allem die sehr unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkte der Konstellation aus Neuer Musik, Klangkunst sowie verschiedenen Genres aus Pop- und Subkultur. Deren vielseitige Strömungen in Deutschland und Kinshasa, den Lebens- und Arbeitsmittelpunkten der Musiker, bilden den Nährboden für performative Musikereignisse voll klanglicher Kontraste und Entfaltungskraft - jenseits stilistischer Grenzen.
Außer Frage steht für die Musiker dass das gemeinsame Schaffen fortgeführt und intensiviert werden muss. In einem groß angelegten Projekt in Kinshasa und Deutschland sollen weitere Instrumentalisten sowie Videokünstler aus beiden Ländern hinzugezogen werden und ein audio-visuelles Gesamtkonzept entstehen. Bereits dazu gewonnen werden konnten aus Deutschland als Ensemblemitglied sowie Ko-Initiator der Cellist und Klangkünstler Friedemann Dähn, für den Bereich Video der Medienkünstler Wolf Nkole Helzle sowie aus Kinshasa die Percussionistin und Sängerin Huguette Tolinga und der Animationskünstler Marcus Kazadi. Durch Auftritte auf renommierten Bühnen und eine eigenfinanzierte CD-Produktion mit dem Produzenten Sandi Strmljan aus Hamburg können nachhaltige Strukturen für eine langfristige Zusammenarbeit wachsen.

Dem Projekt liegt eine Struktur aus insgesamt drei Arbeitsaufenthalten in der Demokratischen Republik Kongo und Deutschland sowie den damit verbundenen Vor- und Nachbereitungsphasen zugrunde. Nach Finanzierungsbewilligung im Januar 2020 beginnen musikalische, die Wahl des Instrumentariums und Equipments betreffende Vorabstimmungen.
Im April werden die deutschen Künstler Thomas Maos, Johannes Werner, Fried Dähn und Wolf Helzle für einen zweiwöchigen Aufenthalt nach Kinshasa fliegen. Über sieben Tage soll dort gemeinsam mit den kongolesischen Musikern sondiert und geprobt werden, Wolf Helzle und sein kongolesischer Partner, der Animationskünstler Marcus Kazadi erarbeiten Konzepte und sammeln Bildmaterial. Nach einer Woche finden zwei rein musikalische Konzerte im Institute Français sowie am Échangeur statt. Nach einem weiteren Probentag soll ein weiteres Konzert im öffentlichen Raum stattfinden, der genaue Veranstaltungsort ist noch unklar.
Die zweite Arbeitsphase richtet den Fokus auf die geplante CD-Produktion. Ende Mai reisen die kongolesischen Musiker nach Stuttgart wo an zwei Probentagen das in Kinshasa entstandene Material aufgegriffen und weiter strukturiert wird. Anschließend finden unter der Leitung des Produzenten Sandi Strmljan ( Udo Lindenberg u.v.a.) Studioaufnahmen in Hamburg statt, deren Mastering und Produktion dieser in finanzieller Eigenverantwortung durchzuführen plant.
Im Anschluss besteht eventuell die Möglichkeit, auf dem Moers-Festival im Rahmen eines Konzerts das bisher gearbeitete musikalische Material zu präsentieren.
Im Oktober 2020 trifft sich das gesamte Team in Reutlingen um in den Räumlichkeiten des Franz.K für den Zeitraum von einer Woche intensiv zu proben. Schwerpunkt wird hier das Zusammenspiel von Klang und Video sein um das erarbeitete Konzept auf der Bühne realisieren zu können. Sowohl kompositorisch als auch mittels Improvisation werden Musik und die in Kinshasa und Deutschland entstandene Bildaufnahmen und Animationen zu einem Gesamtwerk zusammengefügt. Hierfür stehen nicht nur Proberäume des Franz.K zur Verfügung, auch der Veranstaltungssaal kann genutzt werden um das Konzept bestmöglich an den Raum anzupassen. Am 10. Oktober findet die Uraufführung im Rahmen des Sonic Vision Festivals statt. In der darauffolgenden Woche soll eine kleine Tour mit weiteren Auftritten folgen, angefragt sich hierfür unter anderem das Tollhaus Karlsruhe, Alte Feuerwache Mannheim, E-Werk Freiburg und die Dampfzentrale Bern.